
Am 7. Oktober besuchten 30 Mitglieder der Seniorenunion Alfter das
Bundesverteidigungsministerium auf der Hardthöhe in Bonn. Hauptmann Schewiola, Jugendoffizier,
informiert eigentlich eher junge Leute über die Bundeswehr , ihre Aufgaben und vor allem über die
Berufsmöglichkeiten, die die Bundeswehr den jungen Menschen bietet. Aber auch für uns Senioren
war sein Vortrag aufschlußreich:
Schon allein das weitläufige Gelände des Hardtberges, auf dem bereits die römischen Kohorten der
Bonner Garnison trainieren und Wache schoben, die Kasernen , Verwaltungsbauten, die alte Kantine
mit Ihrer pyramidenartigen Gestalt , allerdings inzwischen durch einen modernen Zweckbau ersetzt
schließlich das Stück der Berliner Mauer, das in der Grünanlage vor dem Besucherzentrum
aufgebaut ist. Nur schade, daß wir nicht fotografieren durften.
1500 Soldaten arbeiten im Bnner Ministerium, insgesamt 5000 Männer und Frauen der
Bundeswehr sind insgesamt in Bonn stationiert. Im Besucherzentrum ist in einer kleinen Ausstellung
die Entwicklung der Bebauung seit dem 1. Weltkrieg auch in alten Fotos zu sehen, schließlich eine
Vitrine mit den Ehrenzeichen, die den Soldaten verliehen werden, die an vielfältigen Einsätzen in aller
Welt teilgenommen und Ihren Dienst geleistet haben, ob in Afghanistan, in Mali, im Sudan oder
Niger.
Das Grundgesetz erlaubt dem Bund zur Verteidigung Streitkräfte aufzustellen, deren Einsatz vom
Bundestag beschlossen wird. Heute zeigt sich ein Wandel der Einsatzgebiete: nicht mehr nur
weltweit sondern in Europa selbst muß Deutschland verteidigungsbereit und verteidigungsfähig sein
– und zwar gemeinsam mit unseren Verbündeten in der NATO und in anderen Systemen kollektiver
Sicherheit wie der OSZE oder der Europäischen Union. Deshalb werde Deutschland in Litauen
etwa 5000 Soldaten stationieren im Rahmen des NATO- Bündnisses, so daß ein Angriff auf Litauen
direkt auch die NATO betreffen würde.
Zur Zeit dienen in der Bundeswehr 181 000 Soldatinnen und Soldaten als Berufssoldaten, ob bei
den Landstreitkräften, der Marine oder der Luftwaffe - dazu noch 55.000 zivile Angestellte. Die
Personalkosten machen 1/3 der Gesamtkosten der Verteidigung aus. Der Bundeskanzler hat
zugesagt, daß 2% des BZP für Verteidigung im Jahr ausgegeben werden soll, also statt 54 MRD €
ungefähr 80 MRD €.
Angesichts der vielen Konfliktzonen in der Welt ( von Armenien, Kaukasus, Naher Osten , Indopazifik
(China-Taiwan) bis zum Balkan) ist die Sicherheitspolitik für die Bundesrepublik wieder ins Zentrum
der Außenpolitik gerückt und damit auch die personelle und materielle Ausstattung der
Bundeswehr .
Ein Besuch auf der Hardthöhe lohnt sich - vor allem natürlich gerade für die jungen Leute, die vor
der Berufswahl stehen.
Frau Schächter, die Vorsitzende der Seniorenunion Alfter, bedankte sich bei
Hauptmann Schewiola für die ausführliche und breite Darstellung der aktuellen deutschen
Sicherheitspolitik .
( Text: K.R. Hellmann)
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