Senioren-Union Niederkassel zu Gast beim WDR

15.02.2025


 27 Mitglieder der Senioren Union Niederkassel fuhren voller Erwartung zum Westdeutschen Rundfunk in Köln. Dort nahmen uns Gästeführer Josh Gormanns und Moderatorin Klara Zerhusen in Empfang. Nach einem kurzen Informationsfilm über die Sendeformate des WDR besichtigten wir zuerst das Studio im Erdgeschoss. Dieses ist ringsum mit einer Green Scene ausgestattet, in welche beliebige Bilder eingestellt werden. Drei Kameras mit unterschiedlicher Einstellung synchronisieren die Bewegung der eingespielten Formate.  Die Moderatoren können auf einem gesonderten Monitor ihre Position vor der Kulisse überprüfen. Ihre Texte lesen sie von dem sogenannten „Teleprompter“ ab. 
Über einen langen Gang, in dem Kulissen gelagert werden, gelangten wir zum Studio „A“ im 4. Untergeschoss. In diesem Studio mit einer gemütlichen Kulisse werden beliebte Sendungen wie „Hier und Heute“, „Morgenmagazin“, „Presse Club“ u.a. produziert. Auf LED-Bildschirmen an den Wänden werden zu den besprochenen Bildern oder Grafiken entsprechende Hintergründe eingespielt. Von der Decke hängen unzählige Scheinwerfer, von denen allein 3-4 Schweinwerfer benötigt werden, um das Gesicht der Moderatoren ohne Schattenbildung auszuleuchten. Ein Sendeablaufplan gibt die genauen Redezeiten vor, und ein Bildschirm zeigt den aktuellen Stand der Sendung an. Völlig überraschend begrüßte uns per Video Fernsehmoderator Sven Kroll, den unsere Gruppe im November 2024 kennengelernt hatte. 
Im Studio B werden Formate wie das „Sportstudio“, „Hart aber fair“ und „Meischberger“ produziert. Das Studio ist kleiner als es bei der Fernsehsendung erscheint. Hier bespielt ein Beamer eine Leinwand und erzeugt so eine 360°-Kulisse, welche das Studio optisch vergrößert. Klara erläuterte, dass es sich bei der „Sportschau“ um eine aufwendige Produktion handelt, bei der pro Sendung bis zu 250 Personen beteiligt sind. Da der WDR die größte Rundfunkanstalt in der ARD ist, muss der Sender 36 Stunden Fernsehprogramm produzieren.  Die Mitarbeiter in den einzelnen Regionen sind angestellte und freiberufliche Journalisten.
Anschließend führte Klara uns in den Regieraum, wo über Monitore die einzelnen Sendungen kontrolliert und gesteuert werden. Hier arbeiten der Regisseur, Bild- und Toningenieure, sowie die Mitarbeiter, die für den Schnitt des Bildmaterials zuständig sind. Jeder Arbeitsplatz besitzt Sprechstellen, die mit den Moderatoren der einzelnen Sendungen direkt verbunden sind.
Von den Fernsehstudios führte uns Klara in das Foyer des unter Denkmalschutz stehenden ursprünglichen Gebäudes des WDR. 1955 wurde der damalige NWDR in die beiden eigenständigen Rundfunkanstalten NDR und WDR geteilt. In dem „Großen Konzertsaal“ (Klaus-von Bismarck-Saal), der eine hervorragende Akustik besitzt, finden regelmäßig Konzerte des WDR-Sinfonieorchesters statt. Im Foyer ist noch der nostalgische Paternoster in Betrieb, der fünf Stockwerke überwindet.
Der WDR sendet sechs Radioprogramme, um möglichst für jeden Geschmack und jede Altersgruppe ein Programmangebot zu präsentieren. In Studio 3 werden Hörspiele produziert, deren Produktionszeit ca. drei Wochen beträgt. Die professionellen Schauspieler und Synchron-Sprecher sitzen um einen Tisch, dessen Oberfläche die Stimmen nicht reflektiert. Dabei kommt es darauf an, dass der Klang der Stimme die jeweiligen Emotionen zum Ausdruck bringt, untermalt mit Musik und Geräuschen aus einem Archiv mit etwa 40.000 Geräuschen. Außerdem können die Stimmen durch fahrbare Wände mit unterschiedlichen Oberflächen verändert werden. In einem schallarmen Raum für „Außenaufnahmen“ werden beispielsweise Gehgeräusche auf Sand, Wiese, Schnee, Beton usw. suggeriert. Das absolute Highlight ist die sogenannte Akustische Schnecke, mit der weite Entfernungen bis zur völligen Stille simuliert werden können.
Im Brauhaus „Zum Prinzen“ ließen wir den interessanten und informativen Besuch beim WDR ausklingen. Interessenten an den Unternehmungen der Senioren-Union können sich gerne unter g.beck [at] senu-ndk.de informieren.